Strukturen und Rituale sind ein wichtiger Rahmen

Wir folgen einem immer wiederkehrenden gruppenspezifischen Tages- bzw. Wochenablauf, an dem sich die Kinder orientieren können. Dieser kann zusammen mit den Kindern und auch auf der Basis von Erfahrungen der Kinder aufgebaut werden.

Um den Alltag im Kinderladen für die Kinder, die Eltern und die Erzieherinnen übersichtlich zu gestalten, sind daher Strukturen unerlässlich. Besonders wichtig ist uns dabei, dass der Tag immer mit einem Morgenkreis in der festen Gruppe beginnt und im Anschluss gemeinsam gefrühstückt wird. Der Vormittag und der Nachmittag in ihrem Ablauf sind in einem groben Wochenplan festgelegt (beispielsweise Ausflugstage etc.) und auch sich jährlich wiederholende Abläufe wie Feiern laufen nach festen Ritualen ab, die den Kindern Sicherheit geben sollen.

Klare Abläufe und feste Regeln

Neben den zeitlichen Strukturen geben auch feste Regeln eine Orientierungshilfe für alle Kinder. Diese Regeln sind allen Kindern bekannt und werden regelmäßig im geeigneten Rahmen (beispielsweise Morgenkreis) besprochen und sollten für die Kinder einsichtig sein…

Ebenso übersichtlich und verlässlich soll für die Kinder die Verfügbarkeit ihrer Erzieherinnen gestaltet sein. Beispielsweise in der Eingewöhnungszeit achtet eine der Gruppenerzieherinnen besonders darauf, eine feste Beziehung zu dem neuen Kind aufzubauen, diese Bindung aber im zweiten Schritt soweit lockert, dass das Kind auch die anderen Erzieherinnen als Bezugsperson wahrnehmen kann.

Die festen Strukturen im täglichen Kindergartenalltag – ob nun der Tagesablauf, die wiederkehrenden Rituale, die Raumgestaltung oder die Struktur in der Betreuung durch die Erzieherinnen – geben den Kindern Halt, Sicherheit und Vertrauen.

Der Morgenkreis

Der Morgenkreis findet jeden Morgen um 9 Uhr in den jeweiligen Gruppenräumen statt und dauert an den Tagen, an denen wir keine Ausflüge machen, etwa eine halbe Stunde.

Hier wird der Tagesablauf besprochen und es wird festgestellt, welche Kinder anwesend sind und wer fehlt. So werden Gruppen- und Gemeinschaftsgefühl gestärkt und jedes Kind kann am Morgen überlegen, was es den Tag über machen wird. Im Morgenkreis findet sich auch die Zeit, besondere Ereignisse, persönliche Erlebnisse, Wünsche etc. zu besprechen und auszutauschen. Interessen der Kinder können aufgegriffen werden, aber auch die Erzieherinnen können Probleme in der Gruppe zum Thema machen und den Kindern damit im Gruppengespräch vermitteln, wie beispielsweise Konflikte konstruktiv zu lösen sind. Durch die Betonung von „kindlicher“ Verantwortung und Mitgefühl mit anderen Kindern soll ein soziales Bewusstsein entwickelt werden. Der Morgenkreis erfüllt daher viele Funktionen, so dass ihm im Kinderladenalltag eine tragende Rolle zu kommt.

Freispiel, Turnen, Vorschule, Basteln

Im Freispiel können die Kinder ihren Bedürfnissen und ihrem Entwicklungsstand entsprechend Spielidee, Spielort, Spielpartner und Spieldauer selbst gestalten.

Zum Tages- und Wochenablauf gehören ebenfalls immer wiederkehrende feste Angebote, wie Vorschulgruppe, Psychomotorik, Rhythmik und so weiter. Manche Angebote können von den Kindern freiwillig gewählt werden (z. B. Bastelangebote, Einkaufen), andere sind verbindlich für alle (z. B. Ausflüge, Laterne basteln).

Viele der Angebote ergeben sich Jahreszeitenbedingt oder situationsorientiert, das heißt, ein Thema, das die Kinder gerade beschäftigt, wird aufgegriffen.